selbstverantwortungSelbstverantwortung:

Diese Übung kann man sowohl alleine (in Form einer Selbstreflexion), als auch als Zweier Übung (im Rahmen einer Gruppe) durchführen. Es geht darum, eigene Widerstände und Unlust gegenüber Forderungen an sich selbst wahrzunehmen und sich bewusst für oder gegen deren Erfüllung zu entscheiden.

 

Schritt 1 zur Selbstverantwortung:

Schreiben Sie eine Reihe von Sätzen auf, die mit „Ich muss…“ beginnen. Zählen Sie auf, was Sie Ihrer Meinung nach tun oder sein müssen. Sprechen Sie die Sätze langsam und bewusst und achten Sie auf Ihre Empfindungen dabei. (Bei der Zweierübung diktiert A die Sätze, B schreibt sie auf.)

Z.B. „Ich muss jeden Tag früh aufstehen“. „Ich muss hervorragende Arbeit leisten“. …

 

Schritt 2 zur Selbstverantwortung:

Nehmen Sie nun Ihre Sätze und wiederholen Sie sie laut, jedoch beginnend mit „Ich entscheide mich zu/ für … „

 

Schritt 3 zur Selbstverantwortung:

Ergänzen Sie nun noch die in Schritt 2 formulierten Sätze mit: „…, weil ich … (i.S. von: denn ich möchte)“.

Z. B.: „Ich entscheide mich dafür, hervorragende Arbeit zu leisten, weil ich (denn ich möchte) meinen Arbeitsplatz absichern möchte.“ (oder: „weil mir Leistung/ hohe Qualität sehr wichtig ist“.)

Erweiterungen:

Nach dem gleichen Muster können Sie Satzbeispiele ausarbeiten, die mit „Ich kann nicht …“ beginnen und dann durch „Ich will nicht …“ ersetzt werden.

Oder: „Ich brauche unbedingt…“ – „Ich wünsche mir…“.

 

Es ist sehr wesentlich, bei den jeweiligen Aussagen genau auf Ihre Empfindungen zu achten. Wie fühle ich mich dabei? Wie fühlt sich das für mich an? Stimmig? Fremd? Unpassend?…

 

Mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit birgt diese Übung das Potential eines massiven Anstoßes zur Erhöhung der Selbstverantwortung. Wobei die Bewusstmachung das Entscheidende dabei ist. Es geht nicht darum, nichts mehr von dem, das Sie ursprünglich mit „Ich muss…“ begonnen haben, je wieder zu tun. Das könnte zu hohem Druck führen und Ihre persönliche Zufriedenheit sogar verschlechtern, weil Sie vielleicht im Moment keine wirkliche Alternative erkennen können. Aber Sie könnten beispielsweise Ihren Wunsch (an)erkennen, dass es anders sein sollte. Häufig ist es hilfreich, in so einem Fall mit einer –paradoxen – Gelassenheit zu reagieren; z.B.: „Ich erkenne, dass ich (das Problem) xy los werden will (die Aussage: „Ich muss hervorragende Arbeit leisten“ – In Wahrheit blockiert mich diese Aussage sehr; mein Körper verspannt sich sofort und ich merke, wie meine Kreativität und Leichtigkeit schwindet). Ich erkenne auch, dass ich schon sehr lange unter dieser Annahme leide. D.h., ich werde es noch ein paar Tage oder Wochen damit aushalten. Doch ICH WERDE etwas ändern. Wenn Sie sich mit dem Änderungswunsch zu sehr unter Druck setzen, haben Sie lediglich ein „Ich muss…“ mehr in Ihrem Leben. Zielführender ist in so einem Fall sicherlich die Aussage: „Ich entscheide mich, etwas zu ändern (selbst, wenn ich im Moment nicht weiß, wie oder was ich genau tun werde). Doch ich werde was tun“.

Ihr Werner Zausnig

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