Eines Tages erschien eine kleine Öffnung in einem Kokon;
ein Mann beobachtete den zukünftigen Schmetterling für mehrere Stunden, wie dieser kämpfe, um seinen Körper durch jenes winzige Loch zu zwängen.
Dann plötzlich schien er nicht mehr weiter zu kommen. Es schien, als ob er so weit gekommen war, wie es ging, aber jetzt aus eigener Kraft
nicht weitermachen konnte. So beschloss der Mann ihm zu helfen: er nahm eine Schere und machte den Kokon auf. Der Schmetterling kam danach sehr leicht heraus.
Aber er hatte einen verkrüppelten Körper, er war winzig und hatte verschrumpelte Flügel. Der Mann beobachtet das Geschehen weiter, weil er erwartete dass die Flügel sich jeden
Moment öffnen, sich vergrößern und sich ausdehnen würden, um den Körper des Schmetterlings zu stützen und ihm Spannkraft zu verleihen.
Aber nichts davon geschah!
Stattdessen verbrachte der Schmetterling den Rest seines Lebens krabbelnd mit einem verkrüppelten Körper und verschrumpelten Flügeln. Niemals war er fähig zu fliegen.
Was der Mann in seiner Güte und in seinem Wohlwollen nicht verstand, war, dass das Ringen des Schmetterlings erforderlich ist, um durch die kleine Öffnung zu kommen. Es ist der Weg der Natur um Flüssigkeit vom Körper des Schmetterlings in seine Flügel zu fördern. Dadurch wird er auf seinen Flug vorbereitet, sobald er seine Freiheit aus dem Kokon erreicht hat.
Ja, manchmal ist das Ringen genau das, was wir in unserem Leben benötigen. Bisweilen könnte uns ein Leben ohne Hindernisse sogar lahm legen und wir wüssten wo möglich gar nicht wie stark wir sein können, und wir hätten niemals den Mut zu fliegen.
Deswegen kann es hin und wieder eine besonders große Fähigkeit sein, eine die uns Überwindung kostet, zu zusehen und etwas aushalten zu können.
Bei uns selbst und bei anderen. Was wir dazu jedoch benötigen ist Vertrauen.
Vertrauen ins Leben und in die Vollkommenheit der Schöpfung, dass alles gut und richtig ist, auch wenn es im Moment nicht danach aussieht oder sich nicht so anfühlt.
(Autor unbekannt verändert durch Nicole Mund) /Bildnachweis Freepik.com modifiziert durch agentur-pemotion.at
…diese kleine Geschichte hat mich tief berührt…sie ist so klar zu verstehen…so einfach kann es sein Menschen zu helfen….DANke….
Danke! Ein schönes Bild für schwierige Situationen im Leben. Auch wenn wir es nicht wissen können, so ist es doch sehr hilfreich, daran zu glauben (Vertrauen!), dass alles – so wie es ist, auch gut und richtig ist. Wir können eben nicht alles sehen.
Und leider können wir die schönen Dinge nur als solche wahr nehmen, wenn wir auch die andere Seite kennen. Wir können die „guten“ Dinge nicht wahrlich schätzen, wenn wir die andere Seite nie gefühlt haben. So hat alles, was uns geschieht seinen Wert.
Erfreulicherweise bedeutet unser Unwissen in der Übertragung auch, dass der Schmetterling das Fliegen nie vermissen wird – denn er weiß ja nicht, dass dieser Weg eigentlich für ihn bestimmt war. Vielleicht ist er seinem Retter sogar einfach unendlich dankbar.
Am Ende gibt es immer nur unseren Blickwinkel.
Schmetterlinge können uns symbolisch viel mitteilen.